David Dublon – jüdischer Dirigent, Kantor und Lehrer in Dülmen

Das kulturelle Leben im ländlichen Münsterland wurde im frühen 20. Jahrhundert auch von Jüdinnen und Juden geprägt. Der Heimatverein Dülmen und das Stadtarchiv haben am 19. November 2024 zu einem Vortrag mit Sharon Jael Betker eingeladen, der sich mit diesem besonderen Aspekt der Stadtgeschichte befasst: David Dublon war Kantor und Lehrer in Dülmen.
Im Mittelpunkt des Vortrags von Sharon Jael Betker stand das Leben von David Dublon. Der Dülmener Lehrer, Kantor und Dirigent wirkte segensreich viele Jahrzehnte in zwei lokalen Männerchören. David Dublon war jüdischen Glaubens und wohnte mit seiner Familie in der Lehrerdienstwohnung an der Synagoge in der Münsterstraße. Mit der so genannten Machtergreifung der Nationalsozialisten in Deutschland wurden jüdische Mitbürger trotz ihrer Verdienste und Erfolge aus Vereinen und Positionen im Kulturbetrieb verdrängt. Dazu reichte oftmals ein verändertes politisches Klima in der Stadtgesellschaft aus. Offene Judenfeindlichkeit, Hetze und Diffamierungen schufen auch in Dülmen eine Drohkulisse, die es den Menschen mit jüdischen Wurzeln schwer machte, ihr gewohntes, sozial integriertes Leben hier weiter zu führen. David Dublon ist einer von vielen Musikerbiografien, die die Referentin Sharon Jael Betker im Rahmen ihrer Masterarbeit aufgearbeitet hat. Dazu hat sie Archive gesichtet und Nachfahren befragt.
So konnte Stadtarchivar Dr. Stefan Sudmann zum Ende des Vortrags resümieren, dass einige Archivstücke und Informationen für ihn neu waren und das soll bei Sudmann als ausgewiesenem Stadthistoriker schon etwas heißen.
Das Publikum bedankte sich mit kräftigem Applaus.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert