Cover vom Kinderbuch - Ein besonderer Schatz

Kinderbuch wird vorgestellt

Der Heimatverein möchte ein spannendes Bilderbuch, das Jung und Alt gleichermaßen beeindrucken wird,  in einer öffentlichen Buchpräsentation am Donnerstag, 30. November, um 17.00 Uhr im Bistro Orange im einsA vorstellen. Das von der Grafikerin Bärbel Stangenberg eindringlich illustrierte Werk trägt den Titel „Ein besonderer Schatz“; der Untertitel lautet: „Eine Erinnerung an die Dülmener Familie Pins“. In einer Rahmenhandlung nimmt „Gerard der Ausgräber“ die Leserschaft mit zu seinen archäologischen Grabungen. „Unter unseren Füßen liegt noch ein besonderer Schatz an Erinnerungen“, sagt Gerard der Ausgräber. Und so wird über den Fund des Kellers Pins anschaulich zur Geschichte der dort lebenden jüdischen Viehhändlerfamilie hingeführt. Darüber hinaus werden neben der Geschichte der Familie Pins auch einige ausgewählte archäologische Grabungsfunde kindgerecht präsentiert, die in den vergangenen Jahren in der Dülmener Innenstadt entdeckt wurden. Bei dieser Buchpräsentation werden auch der „echte“ Gerard der Ausgräber sowie Bärbel Stangenberg zugegen sein.

Die Veranstaltung richtet sich an alle Generationen. Wir ermutigen Eltern und Kinder (ca. 8 – 12 Jahre) an dieser kurzweilig angelegten Buchvorstellung teilzunehmen. Für jedes anwesende Kind wartet eine schöne Überraschung!

Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Der Eintritt ist frei

Das Buch, welches 60 Seiten umfasst, wurde maßgeblich von der NRW-Stiftung gefördert und kann daher künftig für 7.- Euro zum Kauf angeboten werden.

Buchvorstellung "Hier wohnte..."

Spannende Buchvorstellung

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Vor zahlreich erschienenen Gästen moderierte Erik Potthoff als Vorsitzender des Dülmener Heimatvereins am Mittwochabend im Forum Bendix eine kurzweilige und spannende Buchpräsentation: Die Rede ist von der Vorstellung der Neuerscheinung „Hier wohnte … – Auf den Spuren von Dülmener NS-Opfern“. Dank eines großzügigen Sponsoring steht nun allen Interessierten in Dülmen und darüber hinaus ein kompaktes und niederschwelliges Kompendium zur Verfügung, angelegt als ein literarischer Stadtrundgang und reich illustriert. „Es lassen sich bis heute immer neue Spuren der Vergangenheit und heutige Perspektiven finden“, erklärte Potthoff das publizistische Engagement des Heimatvereins. Im Interview mit Potthoff stellten die vier am Werk beteiligten Autorinnen und Autoren je ein „Lieblingsfoto“ aus dem Buch vor. So erläuterte Dr. Stefan Sudmann anhand einer lebedigen Straßenszene der 1930er Jahre die „Alltäglichkeit“ des Nationalsozialismus in Dülmen – zwischen „Braunem Haus“ und jüdischem Geschäft Eichengrün. Ebenfalls aus jenen Jahren erklärte Markus Trautmann ein Foto, auf dem Ernst Leeser und seine Söhne

samt Chauffeur vor dem Kirchplatz von St. Viktor in die Kamera blicken, durchaus mit großbürgerlichem Selbstbewusstsein. Umso tragischer sei dann der soziale Abstieg in der chilenischen Emigration gewesen. Ein weiteres Familienfoto, in diesem Fall von ca. 1910, stelle Dr. Andrea Peine vor: Es zeigt den zweieinhalbjährigen Hermann Davidson, gekleidet in eine Kindervariante eines Admiralsmantels. „Ein so frühes und harmloses Kinderbild zu kennen, und dann seine letzten Akten aus der Krankenbaracke von Auschwitz einzusehen – das geht einem nahe“, so ihre Empfindung. In die heutige Gegenwart führte die Zuhörer ein Motiv, das Christiane Daldrup vorstellte, nämlich ein Foto vom erst jüngst ausfindig gemachten Grabplatz von Regina Bendix in Köln. „Ihr Enkel Marc Bendix in Kanada war durch dieses Rechercheergebnis sehr angerührt“, berichtete sie. Überhaupt seien die während der Entstehung des Buches entstandenen Kontakte zu Nachgeborenen aus Dülmener jüdischen Familien sehr anregend und motivierend gewesen, war sich das Autorenteam einig. Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung durch Heinrich Rövekamp, der Solostücke am Cello zu Gehör brachte.